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Mit wem sollten Sie befreundet sein?

Wer ist Ihre beste Freundin?

Mal angenommen, Ihre beste Freundin erzählt Ihnen, dass sie schon wieder nicht den extrem hohen Berg Bügelwäsche abgebaut hat. Obwohl sie sich das schon seit Tagen (!!) vornimmt. Obwohl sie eigentlich Zeit dafür gehabt hätte. Nein, wieder nicht geschafft. Lieber hat sie zwei Stunden Videos auf Instagram und TikTok geschaut. Zwei Stunden (!!). Nun hält sie sich für den faulsten Menschen auf Gottes Erdboden. Für die schlechteste Hausfrau ever. Für den undiszipliniertesten Menschen, der jemals gelebt hat. Jemals (!!) Je länger sie davon spricht, desto mehr schlimme Beispiele fallen ihr ein. Sie sollten mal ihre ungeputzten Fenster sehen. Und hinter dem Unterschränkchen im Bad sieht es auch nicht gerade picobello aus. Und die Steuererklärung hat sie gerade noch geschafft, am allerallerletzten möglichen Tag direkt beim Finanzamt in den Briefkasten geworfen. Abends um 23 Uhr (!!)

 

Nun haben Sie sich die ganze Leidensgeschichte angehört. Mit aller Geduld, derer Sie fähig sind. Und jetzt? Wie reagieren Sie? Na klar! Sie trösten Ihre Freundin! Sie erzählen ihr, dass sie beileibe nicht die Einzige ist, der es so geht. Sie erklären ihr, dass man das Prokrastination nennt. Oder Aufschieberitis. Und dass das gar nicht schlimm ist. Außerdem zählen Sie natürlich all das ausführlich auf, was ihre beste Freundin richtig gut kann: Zuhören zum Beispiel. Tolle Kuchen backen. Die cleversten Excel-Tabellen bauen. Spontane Ausflüge planen. Ihnen zuliebe solidarisch beim Veganuary mitmachen. Diszipliniert jeden Tag Gymnastik üben. Regelmäßig zu ihrer Zahnärztin pilgern, obwohl sie doch so schreckliche Angst davor hat, jedes Mal.

Sie tun also genau das Richtige: zuhören - trösten - aufbauen. Sie können das.

Und jetzt kommt der Knaller: 

Sie können das auch für sich selber tun! Ja, wirklich! Das klappt wunderbar! Vielleicht hängen Sie sich kleine bunte Zettel an strategisch wirksamen Plätzen auf - in Schönschrift beschriftet mit: 

"Ich bin meine Freundin" oder "Ich unterstütze mich" oder "Ich bin für mich da". Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Bestimmt fallen Ihnen weitere aufmunternde Sätze ein. Kleben Sie die Zettel an den Spiegel, an den Laptop, an den Kleiderschrank, gerne an den Bügelkorb. Wo auch immer sie nicht übersehen werden können. 

Womöglich fällt Ihnen in Zeiten, wo es gerade darauf ankommt, absolut nichts Positives über Sie selbst ein? Schreiben Sie eine Liste. Mit all Ihren Erfolgen, Ihren Stärken, Ihren überstandenen Hürden. Deponieren Sie die Liste an einem Platz, wo Sie schnell Zugriff haben.

Sollten Ihnen weniger als 7 Punkte einfallen - fragen Sie Ihre beste Freundin. Die wird sicher noch Ergänzungsvorschläge haben. :-)

 

Übrigens - auch wenn hier nur in der femininen Form geschrieben habe, meinte ich doch die Männer immer mit. Ich finde es nur sprachlich schöner und auch praktischer, bei einer Form zu bleiben.

 

 

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