... bleibt immer das, was sie schon ist.
Das Zitat von Henry Ford ist von mir ein klein wenig abgewandelt, Henry Ford hat getreu seiner Zeit die maskuline Form genutzt. Es ist dennoch ein tolles Zitat, es könnte eines der Leitmotive des Psycheps sein.
Wir erleben momentan eine Zeit des Wandels, binnen kurzem hat sich unser aller Leben deutlich verändert. Wir tragen Alltagsmasken im Supermarkt und im Bus, wir umarmen unsere Freunde nicht, wir
begrüßen niemanden mit einem warmen Händedruck. Viele von uns arbeiten im Homeoffice, Kinder dürfen nicht zur Schule oder in den Kindergarten, lange durfte die Oma im Altenheim nicht besucht
werden. Die Fernsehnachrichten waren monatelang voll mit Bildern aus Krankenhäusern und Intensivstationen. Nach den ersten Monaten hat sich das Bild mittlerweile wieder gewandelt, einiges ist
Alltag geworden. Die Intensität des Schreckens hat nachgelassen, Unmut über die Einschränkungen macht sich breit.
Der Wandel allerdings lässt sich nicht mehr rückgängig machen. Unsere Chance liegt nun darin, uns diesen Wandel zu Nutze zu machen, Neues zu tun und zu lernen.
Wer immer tut, was sie schon kann, bleibt immer das, was sie schon ist.
Was konnten wir denn bisher nicht, was könnten wir während dieser Pandemie lernen? Berufstätige Menschen und ihre Arbeitgeberinnen lernen im Moment, dass viele Arten von Arbeit auch von zuhause aus erledigt werden können. Bis vor kurzem war das nur in ausgewählten Berufen möglich. Die Arbeit im Homeoffice kann uns verändern, wachsen lassen. Wir lernen Selbstdisziplin, wenn uns keine Chefin über die Schulter schaut. Wir sparen Zeit, die wir sonst auf den Straßen oder in der Bahn auf dem Weg zur Arbeit verbringen. Wir lernen, unsere Zeit neu zu organisieren. Wir spüren plötzlich, wie entspannt ein Tagesbeginn sein kann, wenn er nicht in einem überfüllten Zug verbracht werden muss. Wir werden gelassener.
Wir haben erfahren, dass Ferien auch in Deutschland wunderschön sein können. Wir müssen nicht jeder zwei Mal im Jahr Stunden in einem Flugzeug oder Wochen in einem riesigen Kreuzfahrtschiff verbringen, um einen erinnerungswürdigen Urlaub zu haben. Der Zustand unserer Erde dankt es uns bereits jetzt.
Sehr viele Menschen sind durch die Pandemie in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Manche mussten in die Kurzarbeit gehen, Selbständigen sind die Aufträge weg gebrochen. Künstler konnten nicht auftreten, Redner und freie Dozenten hatten keine Veranstaltungen mehr.
Sie alle müssen nun Dinge tun, die sie bisher noch nicht konnten.
Wir haben in einer solchen Situation die Möglichkeit, klagend die Hände in den Schoß zu legen, bittere Beschwerden an das Universum zu richten, die Luft anzuhalten und abzuwarten. Wir haben aber auch die Möglichkeit, kreativ zu werden und Dinge zu tun, die wir noch nie getan haben. Wir haben die Möglichkeit zu wachsen. Musiker treten in Autokinos auf oder geben Konzerte im Internet, Berater entwickeln Online-Seminare, Dozenten halten virtuelle Vorträge, Arbeitgeber lernen, ihren Mitarbeitern mehr zu vertrauen. Alle haben wir neuen Respekt gewonnen für die Arbeit von Pflegekräften und Medizinern. Neue Geschäftsideen sind entstanden.
Hier kommt nun endlich der Psycheps ins Spiel. Er kann wachsen, mit jedem Schritt auf unbekanntes Gelände gewinnt er an Kraft. Sie sind Dozent und haben noch nie ein Online-Seminar gestaltet? Nur Mut, versuchen Sie es! Zeit ist ja genug da. Vielleicht suchen Sie sich Hilfe bei einer erfahrenen Kollegin, dann ist auch zugleich ein Kontakt neu geknüpft oder intensiviert. Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt, wagen Sie ihn.
Bei all den Schreckensmeldungen über Lungengesundheit - ist jetzt nicht ein guter Zeitpunkt, das Rauchen sein zu lassen? Wollen Sie immer Raucherin bleiben und damit zu einer Risikogruppe gehören, für die ein mutiertes Virus eine wirkliche Gefahr darstellen kann? Was glauben Sie, wie Ihr Psycheps anschwillt, wenn Sie Ihre Nikotinsucht besiegt haben!
Es muss nicht immer das große, wegweisende Projekt sein, mit dem wir Neuland betreten, unsere seelische Widerstandskraft stärken. Vielleicht lernen Sie jetzt auch öfter Nein zu sagen, sich kleine Pausen zu verschaffen, sich eine Auszeit zu nehmen. Zeit, nur für Sie selbst. Vielleicht verinnerlichen Sie jetzt, dass nicht immer alles sofort erledigt werden muss. Dass die Pause genauso wichtig ist wie die Arbeit. Auch das stärkt Ihren Psycheps, weil Sie auf sich achten, weil Sie darauf schauen, dass es Ihnen gut geht.
Nutzen Sie diese ungewöhnliche Zeit für Wachstum. Es wird Ihnen und Ihrem Psycheps gut tun und Sie stärken für weitere Abenteuer und Herausforderungen, die da noch kommen werden. Viel Spaß dabei!
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Marion Höppner (Mittwoch, 04 November 2020 16:10)
Liebe Kollegin,
ein wahrlich guter und sinnvoller Text! Er spricht mich an und er fordert mich auf, ganz freundlich und klug, weiter zu denken, weiter zu fühlen, um dann in ein Handeln zu kommen.
Danke!
Und, wenn ich mir etwas wünschen darf: Dann würde ich mich freuen, diesen Gedanken in einem digitalen Vortrag von Ihnen zu hören!
Herzlichst, Ihre Marion Höppner.