Manche Menschen rauchen lieber weiter, weil sie Angst vor einer Gewichtszunahme haben. Die eine oder andere Speckrolle mehr erscheint furchterregender als die Gefahr chronischer Erkrankungen oder als die unangenehmen Begleiterscheinungen durch das fortgesetzte Rauchen von Tabak.
Nimmt man denn automatisch zu, wenn man das Rauchen sein läßt?
Die Wahrheit ist nicht sehr bequem, aber zu bewältigen: Tatsächlich beschleunigt die Aufnahme von Nikotin den Stoffwechsel, ein Raucher verbraucht im Durchschnitt etwa 250 kcal pro Tag nur für den Abbau der Gifte, die er aufnimmt. Das zeigt schon, wie anstrengend Rauchen für unseren Organismus ist! Die Lunge, die Leber, die Nieren, die Blase, der Darm, die Haut - alle müssen fleissig arbeiten, damit die verschiedenen Schadstoffe und Gifte den Körper wieder verlassen. Dennoch bleibt ein großer Teil dieser Stoffe in unserem Körper zurück und stiftet dort genug Unheil. Ausserdem wirkt Nikotin auch appetithemmend, Raucher ersetzen kleine Mahlzeiten oder Snacks hin und wieder durch Zigaretten.
Nun wird jeder diäterprobte Raucher flugs ausrechnen, dass 250 kcal pro Tag im Schnitt 7.500 kcal pro Monat sind - was bedeutet, dass man ganz von allein ein Kilogramm Körpergewicht monatlich zulegen kann, wenn man aufhört zu rauchen.
Die gute Nachricht ist: Das muss nicht sein! Tatsächlich nimmt etwa ein Drittel der neuen Nichtraucher nach ihrem Rauchstopp überhaupt nicht zu. Vielleicht gehören Sie zu dieser Gruppe? Bei den anderen zwei Dritteln müssen im Schnitt 3 - 5 kg mehr auf der Waage verbucht werden. Damit kann man umgehen, oder nicht? So kurz vor der Bikini-Saison und für sehr figurbewußte Menschen hört sich das vielleicht viel an. Wenn man jedoch nicht unvorbereitet in sein Rauchfrei-Projekt startet, sich ein wenig mit Ernährung beschäftigt, geduldig bleibt und vielleicht den einen oder anderen flotten Spaziergang mehr unternimmt, hat man sehr gute Chancen, sein Gewicht auch ohne Zigaretten zu halten. Oder es zumindest in absehbarer Zeit wieder zu erreichen. Die Spaziergänge sind übrigens auch ein probates Mittel gegen das leidige Craving. Bewegung und dabei tiefe Atmung lassen das Verlangen schnell verfliegen.
Fazit: Planen Sie in den ersten Wochen Ihrer Rauchfreiheit ein wenig Zeit für Spaziergänge ein. Ersetzen Sie die Zigaretten keinesfalls durch Bonbons, Schokoriegel oder zuckerhaltige Kaugummis. Schauen Sie in Ihren Kühlschrank und überlegen Sie, welche Lebensmittel Sie durch kalorienärmere ersetzen könnten, ohne zuviel Verlustgefühle entstehen zu lassen. Frische, unverarbeitete Nahrung in allen Farben hilft Ihnen übrigens gleichzeitig bei der Entgiftung! Das ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil - denn je schneller Sie entgiften, desto schneller verfliegt das Verlangen nach einer Zigarette. Viel Erfolg!
Kommentar schreiben
Uwe Wutzke (Freitag, 09 Juni 2017 20:31)
Und was ist mit Kaugummis ohne Zucker? War für mich ein guter Ersatz. Erstens hat man was im Mund und das Kauen hat mich sogar irgendwie ruhiger gemacht. Habe darauf geachtet wie schnell oder langsam ich kaue, hat mir geholfen mich von den Kippen abzulenken. Ich glaube es gibt auch Kaugummis die die Zähne wieder weißer machen. Können wir langjährigen Raucher alle gebrauchen, oder nicht? Jedenfalls, bei mir hat es zweimal nicht geklappt mit dem Aufhörn. Der Drang war einfach verdammt stark, stärker als ich. Ich überleg, vielleicht komm ich zu Ihnen. Wegen dem Geld mache ich mir keinen Kopf, sind ja grade zwei Stangen.
Marion (Freitag, 09 Juni 2017 21:16)
Hallo Herr Wutzke,
tatsächlich können zuckerfreie Kaugummis eine gute Hilfe sein, zumindest zu Beginn. Ich habe auch gute Erfahrungen damit gemacht. Mit der Zeit braucht man immer weniger davon. Und für Sie persönlich gilt: es ist nie zu spät für einen Neustart! Sehr gerne helfe ich Ihnen dabei. Viele Grüße, Marion Fischer
Gisela Orth (Mittwoch, 14 Juni 2017 16:52)
Also zu Herrn Wuttzke will ich doch was sagen. Bei mir ist es schon so, dass ich genauer aufs Geld schaue. Da bin ich zu sehr Schwäbin und deswegen kann ich auch rechnen. :-) Das mache ich jetzt mal. Der Kursus, schreibt Frau Fischer, dauert sieben Wochen. Ich rauche etwa ein Päckle am Tag, vielleicht ein paar Zigaretten mehr. In sieben Wochen, das sind rund 50 Tage, komme ich also auf 50 Päckle.
Wenn ich den Kursus mache und zumindest während der Dauer, egal was danach ist, das Nichtrauchen durchhalte, zahle ich die Gebühr und spare dafür aber 50 Päckle. Ein besseren Zins kriegst Du doch auf keiner Bank.
Uwe Wutzke (Mittwoch, 14 Juni 2017 19:36)
Das ist gut gerechnet Frau Orth, aber mein Name schreibt sich mit einem T. Dass man Geld spart, wenn man mit dem rauchen aufhörn kann, weiß auch jeder. Ich hab nur sagen wollen, dass das Geld erstmal für mich nicht an erster Stelle steht, sondern die Gesundheit. Und es ist auch nicht das Thema von dem Blog hier. Nicht bös gemeint.
Marion (Donnerstag, 15 Juni 2017 14:27)
Wie wichtig Gesundheit ist, merkt man oft erst wenn sie Schaden genommen hat. Unabhängig davon, mit welcher Hilfe Sie sich das Rauchen abgewöhnen möchten, lohnen sich die Ausgaben in jedem Fall!